Sicherlich haben Sie schon mit einer gewissen Fassungslosigkeit die Diskussion über die Zukunft des Schulgartens am Städtischen Gymnasium in Kamen in den lokalen Medien verfolgt.
Worum geht es hier eigentlich? Im Jahre 1969 wurde vom damaligen Biologielehrer des Gymnasiums, Karl Seliger, ein Schulgarten angelegt (der Verfasser dieser Zeilen hat dort einige Zeit mit Gartenarbeit verbracht). In den letzten mehr als 50 Jahren hat sich dort, begleitet durch den Biologielehrer Hans-Joachim Haupt, ein einzigartiges Biotop mit vielen seltenen Pflanzen- und Insektenarten entwickelt.
Dann wurde im letzten Jahr im Schul- und Sportausschuss darüber diskutiert, den Schulgarten aufzugeben, um einen Erweiterungsbau des Gymnasiums zu errichten. Durch Herrn Haupt wurde daraufhin ein Proteststurm ausgelöst, dem sich nicht nur namhafte Kamener Biologen, sondern auch viele Bürger*innen anschlossen.
Der Kamener Biologe Klaus-Bernhard Kühnapfel initiierte eine Online-Petition, die innerhalb kurzer Zeit von mehr als 1000 Personen unterzeichnet wurde. Auf Grund dessen erklärte sich die Kamener Bürgermeisterin, Frau Elke Kappen, dazu bereit, ein Artenschutzgutachten in Auftrag zu geben.
Was ist also zu tun? Zunächst sollte das Ergebnis des Artenschutzgutachtens abgewartet werden. Dann sollte eine gemeinsame Sitzung des Umwelt- und Klimaschutzausschusses und des Schul- und Sportausschusses einberufen werden. Das Ergebnis kann nur ein vollständiger Erhalt des Schulgartens sein. Jede andere Entscheidung wäre unter Umwelt- und Klimaschutzaspekten äußerst fatal.