Das kam für alle Kamener*innen völlig überraschend: Fördergerüst und Fördermaschinenhaus der ehemaligen Schachtanlage „Monopol“ wurden an einen privaten Investor verkauft.
Bisher waren diese Industriedenkmale, wie viele andere im Ruhrgebiet, Eigentum der Stiftung „Industriedenkmalpflege und Geschichtskultur“ mit Sitz in Essen. Diese wurde 1995 vom Land NRW und der Ruhrkohle AG (RAG) gegründet, „um denkmalgeschützte Industrieanlagen zu sichern und zu bewahren, öffentlich zugänglich zu machen und einer neuen denkmalgerechten Nutzung zuzuführen“.
Nach ihren Statuten kann die Stiftung einzelne Standorte veräußern, wenn der neue Eigentümer sich verpflichtet, die Denkmale zu erhalten und denkmalgerecht zu nutzen. Käufer ist das 2020 gegründete Startup-Unternehmen „Bünger Parksysteme“ aus Köln, das sich z.Zt. sehr stark im Technopark Kamen engagiert.
Kritisiert wurde der Verkauf von den Ortsheimatpflegern und auch für die Öffentlichkeit stellen sich einige Fragen:
Ist auch weiterhin gewährleistet, dass die Öffentlichkeit zumindest zeitweise Zugang zum Industriedenkmal erhält?
Hat sich der Investor gegenüber der Verwaltung geäußert, welche Pläne er zukünftig mit diesem Objekt verfolgen wird?
Können auch weiterhin Führungen und kulturelle Veranstaltungen stattfinden (z.B. Musikkonzerte)?
Wird der gemeinnützige Verein „Monopol 2000“, der bisher mit viel persönlichem Einsatz die Pflege der Anlagen durchgeführt hat, auch weiterhin daran beteiligt?
Es bleibt zu hoffen, dass diese Fragen im Interesse der Bürger*innen alsbald durch die Stadt Kamen beantwortet werden.