Schaut man sich die Posse um das ehemalige Grünen-Fraktionsmitglied Stefan Helmken (mittlerweile aus der Partei ausgetreten) einmal etwas näher an, könnte man sich die Frage stellen: Betätigt sich der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Eisenhardt neuerdings als „Headhunter“ für seine Partei?
Nachdem Herr Helmken seinen Anspruch auf den Sitz im Aufsichtsrat der GSW (Gemeinschaftsstadtwerke Kamen, Bergkamen, Bönen) nicht auf demokratischem Wege durchsetzen konnte, gab er unmissverständlich zu verstehen, die Fraktion unter Mitnahme seines Mandates, das er nur durch die Kandidatur auf der Grünen Liste zur Kommunalwahl erlangt hatte, zu verlassen.
Das rief offensichtlich den Fraktionsvorsitzenden der CDU, Ralf Eisenhardt, auf den Plan, der die Chance witterte, ohne Legitimation durch die Wähler*innen, die Anzahl der Mandate für die CDU im Stadtrat aufzustocken. Daher hat er Herrn Helmken für die CDU-Fraktion angeworben, obwohl diese Vorgehensweise, zumindest in moralischer Hinsicht, äußerst fragwürdig ist.
Wer auf eine so offensichtliche Art und Weise das Wähler*innenvotum missachtet, darf sich nicht darüber wundern, wenn nach der nächsten Kommunalwahl nicht nur ein Vertreter der AfD, sondern deren viele im Ratssaal sitzen – Stichwort: Politikverdrossenheit.